Tag 1:

Anreise

Montag, 1.10.2001

FLAGGE_GR.GIF
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Endlich Urlaub !!!

Weil der werte Taxifahrer zu früh erscheint, entsteht kurz Hektik. Das Ende vom Lied ist es, daß das Badezimmerfenster offen bleibt. Dank moderner Handy-Technologie verbunden mit D2-Sun-Freiminuten gelingt es aber - aber erst abends von Kreta aus - Stefan zu motivieren in einer Zwei-Etappen-Aktion selbiges zu schließen - vergeblich freilich, da wegen des vergessenen Bügeleisens die Wohnung bereits abgebrannt ist ;-).
Der Hinflug mit Condor ist unproblematisch, das Frühstück vegetarisch und süß und lecker. Negativ fällt die Gangnachbarin auf - zwei kleine Flaschen Rotwein und Penicillin, viel Spaß, und das auf nüchternen Magen. Außerdem ist sie unfähig aufzustehen, wenn man auf die Toilette muß. Liegt das vielleicht an den drei Kindern, die wir erst von unseren Plätzen vertrieben haben?
Kroatische Küste, Alpen und Piräus werden überflogen.

Der Flughafen von Heraklion ist genau wie in Testberichten beschrieben, teilweise übelriechend und nur mit zwei Gepäckbändern ausgestattet. Die Touristenmeute muß natürlich direkt vorne am Band stehen bleiben. Kleinere Handgemenge brechen aus, Fäuste fliegen, Informationstafeln werden angebohrt. Wir erreichen ohne Zwischenfälle unseren Transferbus, unser Hotel soll als viertes von zehnen angefahren werden.

Die Fahrt entlang der Küstenstraße ist dann nett, aber das war's dann auch schon.
Rethymnon scheint schon weit vor der Altstadt zu beginnen, denn durch touristische Erweiterungen zieht es sich wirklich kilometerweit nach Osten hin. Das Hotel Atrium schließlich, mit Poolblick, hat zwei Anfangsschwierigkeiten für uns bereit: Das Zimmer ist noch nicht geräumt (was aber durchaus üblich ist) und fasziniert verharren wir minutenlang in einem Aufzug, ohne daß dieser auch nur die geringsten Anstalten macht sich zu bewegen. Die verlöschende Beleuchtung trägt unheimlich zur Romantik bei.

Wie unschwer festzustellen ist, erfolgt an diesem Tag - das Vorstellen der Uhr um eine Stunde spielt dabei keine Rolle - bisher keine zweite Nahrungsaufnahme. Um diesem Unterzucker entgegenzuwirken, wird recht bald auf der Touri-Hardcore-Promenade ein Lokal aufgetan, wo man "gutes Menü" ißt. Gyros doppelt, mit Pommes und Tsatsiki und Greek Salad und einmal unter's Rotweinfaß legen. Was um 15 Uhr bei 30 Grad im Schatten auch nicht so schlecht kommt. Für die nächsten Stunden ist dann nicht viel hinzuzufügen, außer daß wir feststellen, daß solch eine üppige Nahrungsaufnahme ob des Abendessenbüfetts reichlich obsolet ist. Letzteres läßt keine Wünsche offen. Die Aussage der halb englisch halb deutsch sprechenden Bedienungen, die aus Hühnern Ziegen werden läßt, legt die Vermutung nahe, es gibt hier mächtige Magier. Anschließend - offenbar unbelehrbar - wird die Touri-Meile abermals aufgesucht. "Wanna have good food?" und Bilder von Speißen intensivieren die eigenen Vorurteile, der Strand wird betreten, und romantische, italienische Lieder bei Vollmond erklingen. Am Ende muß man einem Kellner in Unkenntnis des Verbums "korken" auf griechisch oder englisch selbiges klar machen. Dies mißlingt, aber eine neue Flasche wird kredenzt.
Auf Englisch heißt korken "to cork", wer hätte das gedacht? Was es auf Griechisch heißt, das wissen wir aber immer noch nicht.
Im übrigen wurde eine Information des Reiseführers in einem Supermarkt bestätigt: "Der" Grieche gibt kein Restgeld, weil entsprechend Münzen nicht umlaufen. Dem Euro sei Dank werden Drachmen bald der Vergangenheit angehören, bei zerfledderten 100-Drachmen-Scheinen (ca. 60 Pfennig) hört der Spaß ja auch wirklich auf.

Das Zimmer selber, auf das man sich dann zurückzieht, ist ordentlich eingerichtet. Außer einer Million griechischer Sender gibt es Deutsche Welle TV - in Deutschland wird man von diesem überflüssigen Sender verschont - BBC World, wohltuend informativ - und CNN, rauschend, aber katastrophal englisch sprechende Taliban-Botschafter in Islamabad muß man auch nicht verstehen. Die Klimaanlage ist zwar nicht gerade Plug and Play aber wohl funktionsfähig.


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